Kerrin vom Quellenhof, die Nenn-Tante aller meiner Hunde, musste über die Regenbogenbrücke gehen. Damit hat eine ganz besondere Dame die "Grauzone" verlassen. Kerrin stach durch ihre besondere Stimmgewalt und ihren Charme aus dem Rudel hervor. Sie war eine prima Tante für alle verfügbaren Welpen. Die Kleinen durften ihren Langmut und ihre Ausdauer immer ausgiebig testen...
Besonders eine Begebenheit ist mir zu Kerrins ruhigem Wesen in Erinnerung geblieben. Vor ein paar Jahren war die Dame für ein paar Tage bei mir in Pension. Es war ein knallheisser Sommer und Bona Dea und Kerrin genossen jeden Tag Bade-Ausflüge zur nahen Havel. Zurück im Auto legte Kerrin ihren Kopf so zwischen die Rückenlehnen, dass sie sich von der Klimaanlage auch noch bepusten lassen konnte.
Leider hatte meine Wohnung nur Fenster zu einer Seite und so wurde es unter dem Dach auch ordentlich warm. Deshalb liess ich beim Schlafen meine Zimmertür geöffnet. Eines Morgens erwacht ich durch die Stimme meines Nachbarn, der laut nach mir rief. Im Originalton hörte es sich so an: "Vor Deiner Tür liegt ein großer, gelber Hund im Hausflur. Er liegt auf dem Rücken und sieht gar nicht so nett aus."
Ich sprang aus dem Bett und fand Kerrin im Hausflur liegend vor. Die Hinterläufe hatte sie an die Hauswand gelehnt und lag völlig entspannt auf dem Rücken, um sich die kühle Luft, die durch die Fenster im Treppenhaus wehte, auf den Bauch pusten zu lassen.
Dieser Hund hatte eben immer eine dichte Unterwolle. Und vielleicht hätten mir die Besitzer auch andeuten können, dass das Mädchen sehr trickreich war und auch Wohnungstüren öffnen konnte. Aber eins steht fest, in dieser Nacht hätte mich definitv niemand klauen können.
Ich werde Kerrin sehr vermissen. Ihre lautstarken "Freuden-Flöter" zur Begüßung und ihre ausgebuffte Schlauheit, haben mich oft zum Lachen gebracht. Es wird jetzt auf dem Hundeplatz sehr leise werden, wenn Kerrin hinter der Regenbogenbrücke ist.
Sonnenuntergang und auch Abendstern
AntwortenLöschenAn mich ergeht ein Ruf von Fern
Doch bitte trauert nicht weil ich nun geh
Muss ich doch stechen jetzt in See
Dämmerung und Abendgeläut
Und dann die dunkle Nacht
Ohne Trauer und Abschied geht die
Reise zu dem, der über uns allen wacht
Wir sind geboren an einem Ort zu unserer Zeit,
doch trage die Flut mich endlos weit
Und trete über die Schwelle, sodann steh ich,
so hoffe ich, vor unseren Steuermann
(Tennyson)
Gute Reise Kerrin